Dienstag, 10. Februar 2009

Der Unbeständige

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(Cover: Laura Esquivel: Das Gesetz der Liebe)

Die Augen entliefen mir,
einem dunklen Weib hinterdrein.
Sie war aus schwarzem Perlmutt,
war aus nachtvioletten Trauben,
und das Blut, es geißelt mich
mit funkelndem Feuerschwanz.
Hinter allen
lauf ich drein.
Eine Blonde ging strahlend
vorüber, goldne Pflanze,
wippend mit Wonnegaben.
Und mein Mund entlief mir,
wie eine Welle davonläuft,
und entlud auf meiner Brust
Blitze und Blut.
Hinter allen
lauf ich drein.
Doch zu dir, ohne daß ich mich rege,
zu dir, die ich nicht sehe, du Ferne,
drängt all mein Blut, meine Küsse,
meine Dunkle und Helle du,
meine Große und Kleine,
meine Üppige du, meine Schlanke,
meine Häßliche, meine Schöne,
gemacht aus allem Gold
und aus jeglichem Silber,
gemacht aus allem Weizen,
aus der gesamten Erde,
gemacht aus all dem Wasser
der Wellen aller Meere,
gemacht für meine Arme,
gemacht für meine Küsse,
gemacht für meine Seele.

(Pablo Neruda)

oh

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Eiszeit

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kopflos

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Die Mädchen

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Mädchen, die ihr die große
Liebe sucht, die große schreckliche Liebe,
was ist gewesen, was ging vorbei?
Vielleicht
die Zeit, die Zeit!
Denn jetzt,
hier ist sie, schaut, wie sie vorbeigeht,
fortschleift die Himmelssteine,
die Blüten zerfetzt und die Blätter,
mit einem Rauschen gepeitschten Gischtes,
brandend gegen alle Steine deiner Welt,
mit einem Geruch von Sperma und Jasminen,
dicht beim blutigen Mond!
Und jetzt
berührst du das Wasser mit deinen kleinen Füßen,
mit deinem kleinen Herzen
und weißt nicht, was tun!
Besser sind
gewisse nächtliche Fahrten,
gewisse Abteile,
gewisse amüsante Bummelgänge,
gewisse Tänze ohne größere Folgen,
besser als immer weiter auf der Reise sein!
Stirb vor Angst oder Kälte,
oder vor Zweifel,
denn ich mit meinen großen Schritten
werde sie finden,
in dir
oder fern von dir,
und sie wird mich finden,
sie, die nicht zittern wird vor der Liebe,
die verschmolzen sein wird
mit mir
im Leben oder im Tod!

(Pablo Neruda)

Montag, 9. Februar 2009

Blaue Stunde

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Wenn es für Wunder eine "richtige" Farbe gibt, dann ist es die blaue. Hier auf meiner
Insel wandeln keine Heiligen mehr, und darum ist Blau nicht die Farbe des Wunders,
aber vielleicht doch die der Grenzenlosigkeit und auch ein wenig die der Melancholie.
Wenn ich auf der Ufermauer sitze, die dunkle Weite des Meeres und die leicht hellere
Tiefe des Himmels sehe, an der bereits die ersten Sterne leuchten, ist dies zwar nicht
der Ort der Wunder, aber der des Staunens und des Wünschens ist es doch.
Wie viele blaue Wünsche habe ich bei dir frei? Drei, wie bei allen gütigen Feen? Ich
will mir das Wünschen bis zum letzten Atemzug nicht abgewöhnen, und darum
wünsche ich als erstes nicht das, was mich für immer wunschlos macht. Nein,
aus der Erfüllung jedes Wunsches sollen sieben neue entstehen.

(Iso Camartin "Jeder braucht seinen Süden")

Schattenspiel

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Freude

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Warten auf
das Atemlose,
das Herzflimmern,
das Stocken des Blutes
in den Adern,
wenn die Pupillen
weit werden
im Licht,
die Wärme
hereinbricht,
wenn es flirrt,
und schwebt,
wenn ich sprachlos
werde
vor Glück,
dann
bist Du da.

(Annette Gonserowski)

Sonntag, 8. Februar 2009

AnAustrianLoverForALadyNearLinz

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Kammermusik

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Geigen. Meine Beine steigen.
Allegro ma non troppo.
Sotto voce.
Süß hebt die Ouvertüre an.
Pauke. Mein Bauch tönt mir wie eine Esse.
So oft hab ich deine Musik empfangen.
Und dennoch
bringt dein hartnäckiger Bogen
neue Adagios, Fugen hervor.
Feuertrompeter,
spiel mir auf!
Mein klagender Sopran soll dich empfangen
und dein entflammter Bariton mir antworten.
Zupf erst das Cello,
die Saiten vor dem Cembalo
dem Klavier.
Dann tue, was du magst.
Zerzaus dein Haar beim Dirigieren des Orchesters.
Blasinstrumente sollen schallen
das Publikum
frenetisch
Beifall kaltschen.

(Gioconda Belli)

haiku

Note4

hai~ku

Note3

hai~ku

Note2

Samstag, 7. Februar 2009

haiku

Note1

Freitag, 6. Februar 2009

Zugvögel

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Als Zugvogel bzw. Zugvögel bezeichnet man eine Gruppe von Vogelarten,
die verschiedene Jahreszeiten an verschiedenen Orten verbringen

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Donnerstag, 5. Februar 2009

Der Morgen

noch im Halbschlaf
meine Hand
tastet
ins Leere
die Phantasie
beginnt bereits zu verblassen
muss raus
aus dieser EntSpannung
in den kalten Tag
abstreifen, -spülen
Beben und Feuchtigkeit
dieser Hauch
auf meinem Nabel
ihn bewahre ich
für später …
die nächste Nacht

(c)

Mittwoch, 4. Februar 2009

A Poem Of Khalil Ghibran

Wer unter euch fühlt nicht, daß seine
Kraft zu lieben grenzenlos ist?

Und
wer fühlt dennoch nicht, daß die Liebe
obgleich grenzenlos, im Kern seines
Seins eingeschlossen ist und nicht von
Liebesgedanken zu Liebesgedanken
oder von Liebestat zu Liebestat zieht?

Und ist nicht die Zeit wie die Liebe,
ungeteilt und ungezügelt? Doch wenn
ihr in eurem Denken die Zeit in
Jahreszeiten messen müsst, lasst eine
jede Jahreszeit all die anderen
umfassen,

und lasst das Heute die
Vergangenheit mit Erinnerung
umschlingen und die Zukunft mit
Sehnsucht.

Neighbourhood

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Montag, 2. Februar 2009

clickpix

http://www.clickpix.eu/

*

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