Dieser Traum den ich lebe,
diese Sehnsucht mit Vor- und Zunamen
dieser Wirbelsturm, gefangen in meinen bebenden Knochen
der heulend seinen Weg durch mein Blut beklagt...
Ich kann die Zeit nicht verlassen und ihre Verstecke,
das Tal meiner Tage
ist voll namenloser Schatten,
ich gehe in die Ewigkeit wie eine arme Seele
bar aller Vernunft,
Heldin verlorener Schlachten
und wasserloser Krüge.
Ich sinke ein in meinen Körper,
verblute mich in die Venen,
ich kämpfe gegen den Wind,
gegen die Haut, die an der meinen klebt.
Was soll ich tun mit meinem Geisterschloß
mit den Sternschnuppen, die mich belagern
da die Sonne mich blendet
- ich sehe nur ihre gelbe Scheibe -
und ihr goldener Schweif mir die Hand leckt
mir die Nächte durchpflügt,
mich entlebt
und mir Unheil bringt...
Ich werde mich den Wirbelstürmen ausliefern
und so weit fort wie möglich
dies brennende Licht durchqueren,
Ich komme um vor Kälte.
(GiocondaBelli)
coccinella4563 - 16. Feb, 22:22